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Immanuel Kant and modern problems of International relationships

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СИСТЕМА КООРДИНАТ

УДК 327

W. Daschitschew

Immanuel Kant und internationale Beziehungen der Neuzeit

Дашичев В.И.

Иммануил Кант и современные проблемы международных отношений

Дашичев Вячеслав Иванович, доктор исторических наук, профессор, главный научный сотрудник Отделения международных экономических и политических исследований Института экономики РАН

Prof. Dr. habil., Oberst i.G.a.D. Wjatscheslaw Daschitschew, Russische Akademie der Wissenschaften, Zentrum für internationale wirtschaftliche und politische Studien, Wirtschaftsinstitut.

E-mail: v.dashichev@mail.ru

Анализ гегемонистской политики сверхдержав ХХ и ХХ1 вв. дан в свете сформулированных И. Кантом основополагающих «запретительных законов», соблюдение которых, как полагал философ и как показала практика последних двух столетий, является важнейшим условием сохранения мира на планете.

Der theoretische Nachlass von Kant, insbesondere sein Traktat “Zum ewigen Frieden” kann und muss auch heutzutage als die unabdingbare Norm des Verhaltens der Staaten, vor allem der Großmächte, in der Weltarena dienen.

Leider machten sich europäische Politiker seine Lehre nicht zu Eigen. Statt des ewigen Friedens kam es in Europa und auf anderen Kontinenten ununterbrochen zu Kriegen. Die europäischen Völker erlebten im 20. Jahrhundert den Schrecken zweier “heißer” und eines “kalten” Weltkrieges.

Теоретическое наследие Канта, особенно его трактат «К вечному миру», может и должно служить и ныне непреложной нормой поведения государств, особенно великих держав, на международной арене.

К сожалению, европейские политики не усвоили учение Канта. Вместо вечного мира в Европе и на других континентах непрерывно полыхали войны. Европейские народы пережили в 20 веке ужасы двух «горячих» и одной «холодной» войны. Perpetuum mobile

Das Perpetuum Mobile von Kriegen und Konflikten dreht sich ständig auch im 21. Jahrhundert.

In seinem philosophischen Traktat “Zum ewigen Frieden” formulierte Kant die wichtigsten “Verbotsgesetze”, von denen sich die Staatsmänner in ihrer Politik auf internationaler Ebene unbedingt leiten lassen sollten, um den Frieden nicht zu gefährden und den Ausbruch von Kriegen verhindern zu können1. Wie lauten diese Gesetze?

- “Kein Staat darf sich in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates gewaltsam einmischen”

So begründete Kant das fundamentale Prinzip des Völkerrechts - die Souveränität jedes Staates, deren Verletzung oder Zerstörung der Anfang allen Übels für die internationale Gemeinschaft ist und auch zur Entfesselung von internationalen Konflikten führt. Die willkürliche Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines Staates, so Kant, kann nur “die Anarchie” in internationalen Beziehungen heraufbeschwören. Er war der Meinung, zwischen den Staaten sei der Krieg zum Zwecke der Bestrafung (bellum punitivum) unzulässig. Es wäre verhängnisvoll, die Staaten nach dem Prinzip “Suzerän (Lehnsherr) - Vasall” zu gliedern.

Im Gegensatz zu Kant betrachten die Politiker in Washington “Bestrafungskriege” (Jugoslawien, Afghanistan, Irak) als eine normale und notwendige Praxis. Sie schrecken nicht davor zurück, das eigene Volk und die Weltöffentlichkeit durch falsche Vorwände und primitive Argumente irrezuführen, um diese Kriege zu rechtfertigen und entfesseln zu können.

Das Problem der Souveränität eines Staates sieht heute, im Zeitalter der schnell voranschreitenden Internationalisierung, natürlich anders aus als in der Vergangenheit. Unter den Verhältnissen der regionalen oder kontinentalen Integration, wie das in der EU der Fall ist, können einzelne Staaten einen Teil ihrer Staatshoheit an die gemeinsame internationale Organisation freiwillig delegieren, wenn das ihren sicherheitspolitischen, wirtschaftlichen und finanziellen Interessen entspricht. Das steht nicht im Widerspruch zu dem von Kant formulierten Prinzip der Nichteinmischung. Er hielt die gewaltsame Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines Staates für unzulässig. Das schließt aber die Einwirkung der internationalen Gemeinschaft auf die Führung eines Staates nicht aus, wenn zum Beispiel diese Führung durch ihre Handlungen den Frieden und die Stabilität in einer Region oder auf globaler Ebene gefährdet.

In einem neuen Lichte muß das Problem der Souveränität betrachtet werden auch im Hinblick auf die Spannungen und Gegensätze in einem Vielvölkerstaat, die durch das Streben eines Volkes innerhalb dieser Völkergemeinschaft nach Eigenständigkeit und Selbstbestimmung hervorgerufen werden. Es muss alles getan werden, um dieses Problem friedlich und im Einvernehmen der Beteiligten am Konflikt lösen zu können. Ein gutes Beispiel dafür gibt die friedliche “Ehescheidung” zwischen der Tschechei und der Slowakei.

Kant hat hervorgehoben, dass die Einmischung von außen auch im Falle der inneren Unruhen oder des Kampfes zwischen einzelnen politischen Gruppierungen in einem Staat unzulässig sei. Sie kann schwerwiegende Folgen für die internationale Gemeinschaft haben. Als Beispiel können hier die bürgerkriegsähnlichen Ereignisse in Syrien dienen, in die sich Außenkräfte einmischen und den Frieden im Nahen Osten und anliegenden Regionen gefährden.

1 Quelle: Philosophischer Traktat von Immanuel Kant “Zum ewigen Frieden”. Frankfurter Allgemeine Magazin. 22/02/1991. S. 22-28.

войн и конфликтов постоянно вращается и в 21 веке.

В своем философском трактате «К вечному миру» Кант сформулировал важнейшие «запретительные законы», которыми государственные деятели должны в обязательном порядке руководствоваться в своей политике на международной арене, чтобы не подвергать опасности мир и препятствовать возникновению войн1. Что же гласят эти законы?

- «Никакое государство не должно насильственно вмешиваться в состояние дел и правление другого государства».

Так Канта обосновал фундаментальный принцип международного права - суверенитет каждого государства, нарушение или разрушение которого является началом всех бед для международного сообщества и ведет к развязыванию международных конфликтов. Произвольное вмешательство во внутренние дела государства, считал Кант, может вызвать «только анархию» в международных отношениях. Он также полагал, что войны между государствами с целью наказания (bellum punitivum) недопустимы. И губительно делить государства по принципу «сюзерен - вассал».

Вопреки Канту вашингтонские политики рассматривают «войны с целью наказания» (Югославия, Афганистан, Ирак) как нормальную и необходимую практику. Они не стесняются вводить в заблуждение собственный народ и мировую общественность ложными предлогами и аргументами в оправдание таких войн.

Проблема суверенитета ныне, в век быстро развивающейся интернационализации, выглядит, естественно, иначе, чем в прошлом. В условиях региональной и континентальной интеграции, как это имеет место, например, в ЕС, отдельные государства могут добровольно делегировать часть своей государственной власти в ведение общей международной организации, если это соответствует их безопасности, экономическим и финансовым интересам. Здесь нет противоречий со сформулированным Кантом принципом невмешательства. Он считал недопустимым насильственное вмешательства во внутренние дела государства. Но это не исключает воздействие международного сообщества на руководство государства, если оно угрожает своими действиями миру и стабильности в регионе или на глобальном уровне.

В новом свете проблема суверенитета должна рассматриваться и в связи с напряженностью и противоречиями в многонациональном государстве, вызванными стремлением одного из народов этого сообщества к самостоятельности и самоопределению. Нужно сделать всё, чтобы возникшую проблему решить мирно и в согласии между участниками конфликта. Хороший пример этого дает мирный «развод» между чехами и словаками.

Кант подчеркивал, что вмешательство извне недопустимо также в случае возникновения борьбы между политическими группировками в какой-либо из стран. Такое вмешательство, считал он, может иметь тяжелые последствия для международного сообщества. Примером могут служить инспирированные извне события в Сирии, похожие на гражданскую войну. Они подвергли угрозе мир на Ближнем Востоке и в соседних регионах.

1 Здесь и далее цит. по: Philosophischer Traktat von Immanuel Kant “Zum ewigen Frieden”. Frankfurter Allgemeine Magazin. 22/02/1991. S. 22-28.

- “Kein einziger Staat, ob klein oder groß - das hat keine Bedeutung - darf von einem anderen Staat erobert werden”.

Dieses Prinzip hat Kant so erklärt: der Staat sei eine Gemeinschaft von Bürgern, über deren Schicksal dieser Staat selbst und niemand anderes entscheiden darf. Seine Einverleibung in einen anderen Staat würde seine Liquidierung als moralisches Subjekt und seine Umwandlung in ein bloßes Objekt bedeuten. Anders gesagt, verhängte Kant das Verbot für Eroberungskriege, die Herrschaft eines Volkes über das andere.

Für unsere Gegenwart bedeutet das Unzulässigkeit der hegemonialen Politik, in welcher Form sie sich auch immer offenbaren mag - in einer imperialistischen, messianisch-ideologischen, nationalistischen, finanz-oligarchischen, religiösen Art usw. Die grobe Verletzung dieses “Verbotsgesetzes” von Kant führte zu zwei Weltkriegen. Ihnen lag immer die Imperial Politik zugrunde. Wenn sie nicht gestoppt wird, kann es wiederum zu einem großen Unheil für die Menschheit führen.

In vergangenen Epochen konnte die Eroberung von Staaten, besonders durch Großmächte, nur unter Anwendung der Militärgewalt und durch die Besetzung des Territoriums der Opfer erzielt werden. Im nuklearen Zeitalter änderte sich dieses Verfahren. Nach 1945, im nuclearen Zeitalter, als der Krieg zwischen nuclearen Mächten die gegenseitige Vernichtung bedeutete und hörte auf, als rationales Mittel zur Erreichung von gestellten politischen Zielen zu diesen, erfolgte die Herstellung einer fremden Hoheit über europäische Staaten vor allem durch “stille Eroberung”, eine “Strategie der indirekten Einwirkung” (Liddel Hart). In den Vordergrund rückten die subversiven propagandistischen, psychologischen, wirtschaftlichen, finanziellen Mittel und die Beeinflussung der Personalpolitik (die Schaffung einer verzweigten Lobby - Vollzieher der proamerikanischen Politik). Die günstigen Bedingungen für die Anwendung dieser Mittel hat der Kalte Krieg durch den Antagonismus der beiden hegemonialen Mächte - der USA und der Sowjetunion - geschaffen. Aber auch nach seiner formellen Beendigung im Jahre 1990 ist die Bedeutung dieser Mittel in der USA-Politik für die Stärkung und Ausweitung ihrer Herrschaft, besonders für die Beeinflussung Russlands noch mehr zugenommen. Die amerikanische regierende Elite nutzt sie effektiv, um die NATO- und EU- Länder unter ihrer Kontrolle zu halten. Deutschland ist bis heute ein Staat geblieben, dessen Befindlichkeit und Politik entscheidend durch die USA beeinflusst wird. Bundeskanzler a. D. Helmut Schmidt schrieb in diesem Zusammenhang: “Es gibt für die Mehrheit der kontinental-europäischen Nationen in absehbarer Zukunft weder einen strategischen noch einen moralischen Grund, sich einem denkbar gewordenen amerikanischen Imperialismus willig zu unterordnen ... Wir dürfen nicht zu willfährigen Ja-Sägern degenerieren. Auch wenn die USA in den nächsten Jahrzehnten weitaus handlungsfähiger sein werden als die Europäische Union, auch wenn die Hegemonie Amerikas für längere Zukunft Bestand haben wird, müssen die europäischen Nationen gleichwohl ihre Würde bewahren. Die Würde beruht auf dem Festhalten an unserer Verantwortung vor dem eigenem Gewissen”1.

Besonders erfolgreich erwies sich die Anwendung der Strategie der indirekten Einwirkung seitens der USA gegenüber Russland. Es gelang Washington, die amerikanische Lobby in russischen Führungsgremien zu etablieren. Sie lenkte die Entwicklung Russlands in falsche Bahnen,

- «Никакое государство - большое или малое, не имеет значения, - не может быть завоевано другим государством»

Этот принцип Кант объяснил так: государство является сообществом граждан, судьбу которых может решать только само это государство и никто другой. Его присоединение к другому государству буде означать его ликвидацию как морального субъекта и превращение в простой объект. Иначе говоря, Кант наложил запрет на захватнические войны, на господство одного народа над другим.

Для нашего времени это означает недопустимость гегемонистской политики, в какой бы форме она не проявлялась - в империалистической, в мессианско-идеологической, националистической, финансовоолигархической, религиозной и пр. Грубое нарушение этого «запретительного закона» привело к двум мировым войнам. В их основе лежала имперская политика. Если она не будет остановлена, это снова приведет к большому несчастью для человечества.

В минувшие эпохи завоевание государств, особенно великими державами, происходило только посредством применения военной силы и занятием территории жертвы агрессии. После 1945 г., в ракетно-ядерный век, когда война между ядерными державами грозила взаимным уничтожением и перестала быть рациональным средством достижение политически целей, установление чужого господства над европейскими государствами осуществлялось главным образом посредством «тихого завоевания», применением «стратегии непрямых действий» (Лиддел Гарт). На передний план вышли подрывные пропагандистские, психологические, экономические, финансовые методы воздействия на положение и состояние стран, подкуп их руководящих кругов, создание в них разветвленного лобби -проводников американской политики и пр. Благоприятные условия для применения этих методов создал антагонизм обеих гегемонистских держав - США и Советского Союза во время холодной войны. Но и после ее формального окончания в 1990 г. значение этих методов в политике США для укрепления и расширения их господства, особенно для воздействия на России еще боле возросло. Ими американская правящая элита эффективно пользовалась и пользуется для удержания стран НАТО и ЕС под своим контролем. Г ермания поныне остается государством, на состояние и политику которого решающее влияние оказывают США. Федеральный канцлер в отставке Гельмут Шмидт писал в связи с этим: «Для большинства континентальноевропейских стран в ближайшем будущем нет ни стратегического, ни морального основания с готовностью подчиняться новоявленному американскому империализму... Мы не должны услужливо дегенерировать в поддакивателей (Ja-Sagem). Даже если США в ближайшие десятилетия будут намного более дееспособны, чем Европейский Союз, если господство Америки сохранится на более длительный срок, всё равно европейские нации должны сохранять свое достоинство. Достоинство, основанное на ответственности перед собственной совестью»1.

Особенно успешной применение стратегии непрямого воздействия оказалось против России. Вашингтону удалось насадить своих лоббистов в российской либеральной элите и направить с её помощью развитие

1 Schmidt H. Die Mächte der der Zukunft. Gewinner und Verlieren in der Welt von morgen. München, 2004. S. 238.

was eine nie da gewesene Schwächung und Degradierung seiner Wirtschaft, Sicherheit, Verarmung des Landes und des Volares, der Zerfall der Moral der herrschenden Klasse und der ganzen Gesellschaft zur Folge hatte.

- “Kein einziger Staat darf sich im Krieg gegen einen anderen Staat solche Handlungen erlauben, die nach dem Eintreten des Friedens das gegenseitige Vertrauen unmöglich machen”.

Wie Kant hier richtig voraussah, kann ein “Vernichtungskrieg” nur “zum ewigen Frieden auf dem großen Friedhof des menschlichen Geschlechts” führen. Das bezieht sich insbesondere auf die amerikanischen atomaren Bombardierungen von Hiroshima und Nagasaki. Das Menetekel dieser beiden Städte hängt seitdem immer über der Menschheit. Man kann auch die schonungslose Zerstörung der Industrie, der Infrastruktur, der Raffinerien, Fernseh-und Radiosender in Jugoslawien durch die Luftwaffe der USA bzw. der NATO sowie die durch die Angriffe auch verursachten großen Verluste in der Zivilbevölkerung erwähnen. Sie halten auf lange Jahre unfreundliche Gefühle der Serben zu Amerikanern wach. Auch der Irak legt Zeugnis von diesem Phänomen ab.

- “Die Regierungen müssen für die Reduzierung der Militärausgaben und Rüstungen sorgen. Die stehenden Heere sind allmählich zu liquidieren”.

Kant ging mit dieser Erkenntnis sozusagen als Stammvater der Abrüstungspolitik in die Geschichte ein. Man kann seine Mahnung heute unmittelbar an das Weiße Haus richten. Die Militärausgaben der USA betragen derzeit mehr als 600 Milliarden Dollar im Jahr, das entspricht etwa 50% der Weltmilitärausgaben, und liegt damit weit höher als auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges. Die Hochrüstung ist die Basis der Herrschaftspolitik. Zum Vergleich: Die Militärausgaben Russlands betrugen umgerechnet 9,35 Milliarden Dollar (2002), 11,6 Milliarden (2003) und 14,93 Milliarden US-Dollar (2004). Die regierenden Eliten der USA treten also als die Antriebskräfte der Aufrüstung in der Welt nach dem Ende des Kalten Krieges auf.

- “Eine richtige Friedensregelung kann nur eine solche sein, die in sich die Samen eines neuen Krieges nicht enthält”.

So Kants weitere Weisheit. Wir wissen, welche verhängnisvolle Rolle der Versailler Friedensvertrag in der Geschichte Europas spielte. Er bahnte den Weg zum Zweiten Weltkrieg. Der “Friedensvertrag” von Potsdam 1945 erwies sich als nicht besser. Er spaltete Europa in zwei feindselige Lager auf und führte zum Kalten Krieg. Nur die Pariser Charta, die von allen europäischen Staaten, den USA und Kanada im November 1990 unterzeichnet wurde und unter den Kalten Krieg einen Schlussstrich zog, konnte eine Friedensordnung in Europa ohne Trennungslinien, ohne Blockstrukturen, ohne fremde Dominanz schaffen. Sie hatte einen völkerrechtlich verbindlichen Charakter und enthielt vorzügliche Prinzipien (Überwindung der Spaltung Europas, gleiche Sicherheit für alle europäischen Staaten, Abrüstung, Förderung der Demokratie in Europa, kein Staat darf sich über das Völkerrecht stellen, von Europa darf kein Krieg mehr ausgehen usw.) Aber diese Prinzipien, mit kantischem Geist angefüllt, waren mit der Herrschaftspolitik der USA vollkommen unvereinbar. Deswegen fanden sie keine Anwendung und gerieten bald nach der Unterzeichnung der Charta in Vergessenheit.

Die Bedeutung der aufgezählten Grundsätze Immanuel Kants für die gegenwärtigen internationalen Beziehungen ist offensichtlich. Im Mittelpunkt seiner politischen Philosophie steht als wichtigste These: In den internatio-

страны по ложному, гибельному пути, что привело к небывалому ослаблению и деградации её экономики, безопасности, обнищанию населения, моральному падению правящего класса и общества в целом.

- «Никакое государство не должно позволять себе в войне против другого государства такие действия, которые после наступления мира сделают невозможным взаимное доверие»

Как правильно предвидел Кант, «война на уничтожение» может привести только «к вечному миру на большом кладбище рода человеческого». Это прямо относится к американским бомбардировкам Хиросимы и Нагасаки. Зловещий символ этих двух городов постоянно висит с тех пор над всем человечеством. Можно упомянуть также безжалостное разрушение американской и натовской авиацией промышленности, инфраструктуры, нефтеперерабатывающих заводов, теле- и радиостанций в Югославии, а также большие потери её гражданского населения, причиненные воздушными налетами. Они надолго сохранили недружественные чувства сербов к американцам. Ирак тоже служит свидетельством таких же действий.

- «Правительства должны заботиться о сокращении военных расходов и вооружений. Постоянные армии (miles perpetuus) со временем должны прекратить свое существование».

Провозгласив это, Кант вошел в историю как родоначальник политики разоружения. Сегодня его призыв можно направит непосредственно Соединенным Штатам. Их военные расходы составляли в 2012 г. более 600 млрд. долл., что составляет около половины мировых военных расходов и больше чем на пике холодной войны. Сверхвооружение - это основа политики господства. Для сравнения: военные расходы России в пересчёте составляли в 2002 г. 9,3 млрд., в 2003 г. - 1.6 млрд., в 2004 г. - 14,93 млрд. долл. США. Американская правящая элита выступает, таким образом, застрельщиком вооружений после окончания холодной войны.

- «Подлинное мирное урегулирование должно быть таким, чтобы не содержать в себе семена будущей войны», -

такова была очередная мудрость Канта. Мы знаем, какую зловещую роль в истории Европы сыграл Версальский мирный договор. Он проложил дорогу ко Второй мировой войне. «Мирный договор», заключенный в 1945 г. был не лучше. Он расколол Европу на два враждебных лагеря и привел к холодной войне. Только Парижская хартия, которая была подписана всеми европейскими государствами, США и Канадой в ноябре 1990 г. и подвела черту под холодной войной, могла бы создать мирный порядок в Европе без разделительных линий, без блоковых структур, без чужого господства. Она имела обязывающий в международно-правовом отношении характер и содержала превосходные принципы (преодоление раскола Европы, равная безопасность для всех стран Европы, разоружение, развитие демократии в Европе, никакое государство не должно ставить себя над международным правом, из Европы не должна больше исходить война и т. д.). Но эти принципы, наполненные кантовским духом, были совершенно несовместимы с политикой господства США. Поэтому они не нашли применения и были вскоре под писания хартии забыты.

Значение перечисленных принципов Канта для современных международных отношений очевидно. В

nalen Beziehungen soll nicht die Gewalt, sondern das Recht herrschen. Die Einhaltung der Kantischen Gesetze setzt hohe intellektuelle und moralische Eigenschaften bei den Staatsmännern voraus. Die Ambitionen Herrschsucht und Habgier - so Kant - führen zu Kriegen.

Nach Kant kann der Frieden aufrechterhalten werden, wenn Politik und Moral untrennbar verbunden sind. Der “nackte Pragmatismus, ausgehend von Eigensucht” sei mit Friedenspolitik unvereinbar. Moral und Recht stellt Kant auf die gleiche Stufe. Sie sind gleichwertig. Moralisch, sittlich und für den Frieden dienlich sind nur solche politischen Handlungen, die auf dem Recht, auf dem Gesetz beruhen. Die Abkehr von der Moral für egoistische Interessen, die Trennung der Politik von der Moral, ist für die Völkergemeinschaft verhängnisvoll.

Die internationalen Beziehungen können sich segensreich und wohltuend nicht entwickeln, wenn sie vom Stand der Menschenrechte und Freiheiten in dem einen oder anderen Staat abhängig gemacht werden. Es wäre sonst ein falscher und gefährlicher Weg der Entwicklung der internationalen Gemeinschaft.

Der Entstehung von Kriegen liegt vor allem die Herrschaftspolitik zugrunde. Das folgert auch aus der Lehre von Kant. Nach dem Kalten Krieg und dem Zusammenbruch der Sowjetunion blieben als einzige Supermacht die Vereinigten Staaten von Amerika. Sie setzten sich zum Ziel, ihre Alleinherrschaft in der Welt zu errichten (eine unipolare Weltordnung). Die damit verbundenen Absichten wurden im “Projekt für das Neue Amerikanische Jahrhundert”1 sehr anschaulich dargelegt. Es wurde Mitte 1997 von Dick Cheney, Donald Rumsfeld, Paul Wolfowitz und anderen amerikanischen Anhängern des Sozialdarwinismus in den internationalen Beziehungen ausgearbeitet Die Leitlinien dieses Projektes und die ihm zugrunde liegende “neue globale Moral” der USA bildeten die Basis der Politik der Bush-Administration. Zusammenfassend sehen sie wie folgt aus:

• Die internationalen Beziehungen sind Machtbeziehungen; das Recht spielt darin nur eine untergeordnete Rolle;

• Die Macht ist das bestimmende Element, und das Recht legitimiert den jeweils herrschenden Zustand;

• Die Vereinigten Staaten sind die dominierende Macht in der Weltordnung, die von allen anerkannt werden muss;

• Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns;

• Die USA sind gegenwärtig in der Lage, ihre Sichtweisen, Interessen und Werte der Menschheit aufzuzwingen;

• Die Vereinigten Staaten müssen ihre Hegemonie in der Welt stärken;

• Die Menschenrechte stehen über dem Prinzip der Souveränität von Staaten und Völkern.

Statt das demokratische Prinzip “Einheit in Vielfalt” einzuhalten, das als Basis einer friedlichen und stabilen Weltordnung dienen muss, statt der Achtung der Souveränität, der Eigenarten der nationalen Entwicklung jedes Volkes, seiner Kultur und seiner Identität hat die amerikanische Administration den Grundsatz der Gleichschaltung der Völker, die Priorität und die Allgemeingültigkeit der amerikanischen Werte für die ganze Welt ihrer Politik zugrunde gelegt. Etwas Gleiches haben wir schon erlebt, als Stalin und seine Nachfolger versuchten, die kommunistischen Werte in der sowjetischen Sichtweise der ganzen Welt aufzuzwingen. Die Methoden der Durchsetzung dieser “globalen” Werte waren auf beiden Seiten ziemlich ähnlich. Im Mittelpunkt stand die Gewalt, die Politik der Stärke.

Die Prinzipien des “Projekts für das Neue Amerikani-

центре его политической философии стоит в качестве важнейшего тезис: в международных отношениях должна господствовать не сила, а право. Соблюдение запретительных законов Канта предполагает наличие у государственных деятелей высоких интеллектуальных и моральных качеств. Амбиции, страсть господствовать и жадность, считал Кант, ведут к войне.

По Канту, мир может быть сохранен, если политика и мораль неразрывно связаны. Мораль и право Кант ставил на один уровень. Они равноценны. Моральны, нравственны и служат миру только такие политические действия, которые покоятся на праве и законе. Пренебрежение моралью во имя эгоистических интересов, отделение политики от морали гибельны для международного сообщества.

Международные отношения не могут плодотворно и успешно развиваться, если они поставлены в зависимость от состояния прав и свобод личности в том или ином государстве. Это неверный и опасный путь для международного сообщества.

К возникновению войн ведет политика господства. Это вытекает из учения Канта. После холодной войны и падения Советского Союза единственной сверхдержавой стали Соединенные Штаты. Они поставили своей целью создать свое единоличное господство в мире (однополярный мировой порядок). Связанные с этим намерения были очень наглядно изложены в «Проекте нового американского века»1. Он был разработан Диком Чейни, Дональдом Рамсфельдом, Полом Вулфови-цем и другими американскими приверженцами социального дарвинизма в международных отношениях. Основные принципы этого проекта и лежащая в их основе «новая глобальная мораль» США образовали базис политики администрации Буша-младшего. Суммарно они выглядят так:

• международные отношения суть силовые отношения, право играет в них подчиненную роль;

• сила - определяющий фактор, а право легализует возникший господствующий порядок;

• Соединенные Штаты - доминирующая держав в мировом порядке, она должна быть всеми признана в этом качестве;

• кто не с нами, тот против нас;

• США в настоящее время в состоянии навязать человечеству их мировоззрение, интересы и ценности;

• Соединенные Штаты должны укреплять свою гегемонию в мире;

• права и свободы личности стоят выше принципа суверенитета государств и народов.

Вместо того, чтобы придерживаться принципа «единство в многообразии», который должен служить основой мирного и стабильного порядка, вместо уважения суверенитета, особенностей национального развития каждого народа, его культуры и его идентичности, американская администрация положила в основу своей политики принцип унификации народов, главенство и универсальность американских ценностей для всего мира. Нечто подобное мы уже пережили, когда Сталин и его последователи попытались навязать коммунистические ценности в советском их понимании всему миру. Методы насаждения этих «глобальных» ценностей были на обеих сторонах довольно похожими. В центре стояло и стоит насилие, политика силы.

Принципы «Проекта нового американского века» с

1 Project for the New American Century. Statement of Principles. Washington D.C, 3. June 1997.

sche Jahrhundert” standen von Anfang an im krassen Gegensatz zu der Lehre von Kant, zu den Forderungen nach Demokratisierung der internationalen Beziehungen. Es ist erstaunlich, wie die regierende amerikanische Elite, die die USA als einen Hort der Demokratie ausgibt, sich auf der Welt wie ein autoritärer Alleinherrscher verhält. Die Träger hegemonialer Politik waren zu allen Zeiten die schlimmsten Friedensstörer und die destruktivste Kraft in den internationalen Beziehungen.

Die “neue globale Moral” ist dazu berufen, das Recht der USA zu legitimieren, “präventive humanitäre (?!) Kriege” zu führen, wo und wann es ihr genehm ist. Die Doktrin der “beschränkten Souveränität” von Breschnew ist von der amerikanischen Doktrin “der unbegrenzten Einmischung in die inneren Angelegenheiten” der souveränen Staaten abgelöst worden. Das bedeutet den vollen Bruch des Völkerrechts seitens der USA. An seine Stelle trat das Recht des Stärkeren. Die Motive dieser “Erneuerung” des Völkerrechts sind primitiv. Man solle mit Gewalt die “Schurkenstaaten” bekämpfen, in denen individuelle Freiheiten und Menschenrechte verletzt werden, und diese Normen von außen einführen

Die “neue globale Moral” der USA steht im krassen Gegensatz zum Nachlass von Immanuel Kant. Die Adepten der amerikanischen Hegemonialpolitik behaupten, sein Konzept in Fragen “Krieg und Frieden” sei veraltet und habe im Hinblick auf die Gegenwart seine Bedeutung verloren. Nichts wäre gefährlicher, als diese falsche These in der Außenpolitik einzuhalten.

Es ist interessant, zu betrachten, welchen Niederschlag die Grundsätze des Traktats “Zum ewigen Frieden” bei der Umwandelung der sowjetischen Außenpolitik während der sozialistischen Reformation - Perestroika - fanden. Seit Stalins Zeiten war sie durchdrungen vom Geist eines ideologischen Messianismus. Darauf basierte die Expansion der Sowjetunion nach außen mit dem Ziel, anderen Ländern die kommunistische Ordnung nach sowjetischem Vorbild und folglich die Vorherrschaft der Sowjetunion als Träger dieser Ordnung mit Gewalt aufzuzwingen. Oft hat das missgestaltete Formen angenommen. Zum Beispiel, kann man hier das Unternehmen der Breschnew-Führung Ende 1979 nennen, Afghanistan zu erobern und das afghanische Volk zur kommunistischen Lehre zu bekehren. Damals habe ich erfolglos versucht, in einer an den Kreml am 8. Januar 1980 gerichteten Denkschrift zu verdeutlichen, der Einmarsch der sowjetischen Truppen in Afghanistan sei ein aussichtloses Abenteuer, das mit einer politischen und militärischen Blamage enden werde. Das war ein Ruf in der Wüste1. Die Amerikaner haben daraus keine Lehre gezogen und 22 Jahre später versucht, Afghanistan wieder zu erobern. Sie wiederholten die Dummheit Moskaus. Das endete wieder mit einer Blamage.

Bis zum Beginn der Gorbatschow-Reformen konnte die sowjetische Führung nicht verstehen, dass die Praxis der Herrschaft (gleichgültig von wem sie ausgeht, von einem sozialistischen oder einem kapitalistischen Land) dem ewigen Streben des Menschen, des Volkes oder der politischen Macht nach Freiheit und Unabhängigkeit widerspricht und unabwendbar negative Reaktionen und Widerstand hervorruft. Im System der internationalen Beziehungen führt jede derartige Praxis zu internationaler Spannung, zu Konflikten und Kriegen. Sie verhindert die Entwicklung harmonischer, für alle günstiger Beziehungen zwischen den Ländern. Die Kremlführer von Stalin bis Tschernenko waren davon über-

1 Dieses Memorandum wurde später, während der Perestroika, veröffentlicht. Sehen Sie: “Afghanistan: die Sicht aus dem Jahre 1980” (Moskowskije nowosti. 23.07.1989).

самого начала резко противоречили учению Канта, требованиям демократизации международных отношений. Удивительно, как правящая американская элита, выдающая США за обитель демократии, ведет себя в мире как авторитарный правитель. Носители гегемо-нистской политики были во все времена злейшими нарушителями мира и самым деструктивным фактором международных отношений.

«Новая глобальная мораль» призвана легализовать право США вести «превентивные, гуманные (?!) войны, когда и где им заблагорассудится. Американская доктрина неограниченного вмешательства во внутренние дела суверенных государств сменила доктрину «ограниченного суверенитета» Брежнева. Это означает, что США полностью порвали с международным правом. На его место пришло право сильнейшего. Мотивы этого «обновления» международного права примитивны. Якобы нужно силой подавить «государства-изгои», в которых нарушаются индивидуальные права и свободы и ввести в них демократические нормы извне.

«Новая глобальная мораль» США находится в резком противоречии с наследием Иммануила Канта. Адепты американской политики господства утверждают, что его концепция «войны и мира» устарела и утратила свое значение для современности. Было бы очень опасно придерживаться этой ошибочной точки зрения во внешней политике.

Интересно рассмотреть, как воплотились принципы трактата «К вечному миру» в преобразовании советской внешней политики во время социалистической реформации - перестройки. Со времен Сталина эта политика был проникнута духом идеологического мессианства. На этом основывалась внешняя экспансия Советского Союз с целью насильственно навязать другим странам коммунистический строй советского образца, а, следовательно, и господство Советского Союза как носителя этого строя. Часто это приобретало уродливые формы. Например, можно назвать здесь акцию руководства Брежнева в конце 1979 г., преследовавшую цель захватить Афганистан и насильно обратить афганский народ в коммунистическую веру. В то время я безуспешно пытался в меморандуме, направленном в Кремль 8 января 1980 г., вскоре после начала агрессии, показать, что это авантюра завершится позорным военным и политическим провалом, и призвал советское руководство как можно скорее прекратить войну и вывести войска из этой страны. Это было гласом вопиющего в пустыне1. И что же? Через 22 года вашингтонские политики повторили глупость Москвы.

До начала реформ Горбачева советское руководство никак не могло понять, что политика господства, безразлично, от кого она исходит - от капиталистической или социалистической страны - противоречит вечному стремлению человека, народа или правительственной власти к свободе и независимости, неизбежно вызывает негативную реакцию и сопротивление. В системе международных отношений подобная практика ведет каждый раз к напряженности, конфликтам и войнам. Она препятствует развитию гармоничных, выгодных для всех отношений между странами. Кремлевские руководители от Сталина до Черненко

1 Этот меморандум был опубликован позже, во время перестройки. См.: Афганистан: взгляд из 1980 года // Московские новости. 1989. 23 июля.

zeugt, dass das Modell “Herr - treuer Untertan” am besten für die Beziehungen der Sowjetunion mit sozialistischen Ländern und für die Konsolidierung der kommunistisch orientierten Kräfte im “Klassenkampf gegen den Kapitalismus” geeignet wäre. In diesem Sinn verband sich das sowjetische Messias-Bewusstsein mit den Forderungen von Kreml nach Führung in der weltweiten sozialistischen Bewegung und mit den sowjetischen imperialen Ambitionen.

Abgesehen davon, dass eine solche Politik zur OstWest-Konfrontation und zum “Kalten Krieg” führte, säte sie Zwietracht zwischen Ländern des sozialistischen Lagers. Und sie hatte noch einen Nachteil. Monopolisierung und Zentralisierung der Macht erwürgen immer die Entwicklung und Vielfalt, indem sie die Erkennung und Förderung von Neuerungen und die Herausbildung lebensfähiger Gesellschaftsformen verunmöglichen. Das Bemühen, den Sozialismus im Rahmen des sowjetischen Modells zu halten, blockierte eine Modernisierung. Als ein Beispiel dafür kann man die Niederschlagung des “Prager Frühlings” - der Reformbewegung in der Tschechoslowakei durch militärische Macht anführen, die tragische Folgen für den Sozialismus und auch für die Sowjetunion haben sollte.

So beging die sowjetische Außenpolitik vier Hauptsünden:

• sie provozierte den West-Ost-Konflikt, der oft am Rande eines nuklearen Krieges war;

• gab Anlass zu Konflikten innerhalb des sozialistischen Lagers;

• blockierte die Reformierung der sozialistischen Gesellschaft im Sinne ihrer Demokratisierung und der Steigerung ihrer wirtschaftlichen und sozialen Effizienz.

• wälzte auf die sowjetische Wirtschaft eine untragbare Last, was später zum einem der Gründe des Zerfalls der Sowjetunion wurde.

Der schädliche Charakter eben dieser “vier Sünden” der sowjetischen Außenpolitik wurde für die Kremlführung leider viel zu spät, erst mit Beginn der Perestroika, offensichtlich. Damals schob sich die Aufgabe in den Vordergrund, die Sowjetunion aus der unnötigen und gefährlichen Konfrontation mit dem Westen herauszuziehen. Diese Konfrontation verschlang die besten Kräfte des Landes und verunmöglichte die Lösung weit wichtigerer Aufgaben der inneren Entwicklung, insbesondere die radikale Steigerung des Lebensstandards der sowjetischen Bürger. Zugleich hielt sie in der westlichen Gesellschaft die Vorstellung von der Sowjetunion als einer gefährlichen imperialistischen Macht aufrecht. Tatsächlich ging es darum, richtige Wege zu finden, um den Kalten Krieg zu beenden. Diese historische Aufgabe konnte nur durch radikale Regelung der ideologischen Prinzipien der damaligen sowjetischen Außenpolitik gelöst werden. Allem voran durch.

Abwendung vom “Klassenkampf’ in der internationalen Arena, von der Messias Rolle der Sowjetunion als “führende Kraft” der “kommunistischen und Volksbefreiungsbewegung” und von dem Ziel “Sieg des Kommunismus in der ganzen Welt”1.

Nur so konnten Bedingungen zum Ausgleich der politischen Interessen mit dem Westen geschaffen werden, um die

1 Die Notwendigkeit eines gründlichen Wandels in der sowjetischen Außenpolitik begründete ich in einer Denkschrift für den Generalsekretär der KPdSU Juri Andropow am 10. Januar 1983. Sie wurde unter dem Titel “Nicht durchhaltbare Mission der sowjetischen Außenpolitik” im “Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung”. 1997. Akademie Verlag. Berlin 1997. Veröffentlicht.

были убеждены в том, что модель «господин - верноподданный» лучше всего подходит для отношений между Советским Союзом и социалистическими странами, для консолидации коммунистически ориентированных сил в «классовой борьбе против капитализма». В этом смысле советское мессианское сознание переплеталось с требованием Кремля на руководство мировым социалистическим движением и с советскими имперскими амбициями.

Не говоря о том, что такая политика привела к конфронтации между Востоком и Западом и к холодной войне, она сеяла раздор между странами социалистического лагеря. К этому надо добавить еще один её порок. Монополизация и централизация власти всегда душат развитие и многообразие, делая невозможным осознание недостатков, проведение реформ и создание жизнеспособных форм устройства общества. Стремление держать социализм в рамках советской модели блокировало его модернизацию. Примером тому служит подавление военной силой «Пражской весны» -реформаторского движения в Чехословакии, что имело трагические последствия не только для социализма, но и для самого Советского Союза.

Так, советская внешняя политика совершала четыре основных греха:

а) она спровоцировала конфликт между Востоком и Западом, который часто грозил перерасти в ядерную войну;

б) давала повод для конфликтов в социалистическом лагере;

в) блокировала реформирование социалистического общества в целях его демократизации и повышения его экономической и социальной эффективности;

г) взвалила на советскую экономику совершенно непосильный груз гонки вооружений, что стало одной из причин развала Советского Союза.

Ущербность этих четырех бед советской внешней политики был слишком поздно осознана кремлевским руководством, лишь с началом перестройки. Тогда на передний план выдвинулась задача вывести Советский Союз из ненужной и опасной Конфронтации с Западом, поглощавшей лучшие силы страны и не позволявшей решать задачи внутренней политики, особенно радикально поднять жизненный уровня советских граждан. Такая политика поддерживала в западном обществе представление о Советском Союзе как об опасной, империалистической державе. В сущности надо было найти правильные пути выхода из холодной войны. Эта историческая задача могла быть решена радикальным пересмотром идеологических принципов тогдашней советской внешней политики. Прежде всего, отходом от классовой борьбы на международной арене, от мессианской роли Советского Союза как ведущей силы коммунистического и народно-освободительного движения и от цели победы коммунизма во всем мире1.

Только так можно было создать условия для сбалансирования интересов с Западом, чтобы ослабить или

1 Необходимость основательных перемен в советской внешней политике была обоснована мной в аналитическом докладе Генеральному секретарю КПСС Ю. Андропову от 10 января 1982 г. Доклад был напечатан под названием «Невыполнимая миссия советской внешней политики» в берлинском «Ежегоднике по изучению коммунизма» (Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung. 1997. Akademie Verlag. Berlin 1997).

Ost-West-Konfrontation zu entschärfen oder ganz zu beenden, die Voraussetzungen für einen realen Prozess zur Abrüstung, zur Beseitigung der Gefahr eines Atomkrieges zu schaffen.

In der sowjetischen Außenpolitik war völlig außer Acht gelassen worden, dass es im System der internationalen Beziehungen die “Gesetzmäßigkeit der negativen Rückwirkung” gibt: Wenn eine Großmacht danach strebt, unter diesem oder jenem Vorwand ihre hegemoniale Einflusssphäre zu errichten und zu erweitern, unterwerfen sich schwache Staaten freiwillig oder unfreiwillig ihrer Herrschaft. Diese wird noch stärker und unterwirft stärkere Staaten mit dem Bemühen, eine bestimmte Weltordnung unter ihrer Hegemonie zu schaffen. Die Ausweitung ihrer Herrschaft beginnt, die Interessen anderer Staaten zu bedrohen, insbesondere von Großmächten. Nun kommt es zur negativen Rückwirkung. Staaten vereinigen sich gegen diese Herrschaft in einer “Antikoalition”, die mit der Zeit unaufhaltsam so stark wird, dass die Hegemonialmacht das militärische und wirtschaftliche Gegeneinander nicht durchhalten kann. Jeder Hegemonismus und jeder Expansionismus unter welcher ideologischen Maske er auch auftritt, trägt in sich den Keim des eigenen Untergangs. Das lehrt die Erfahrung von zwei “heißen” Weltkriegen und einem “kalten”.

Außerdem verstießen sowjetische Führer grob gegen grundlegende Prinzipien der Außenpolitik, wie sie schon Clausewitz formulierte: Außenpolitische Ziele müssen genau den verfügbaren Materialressourcen entsprechen, um sie zu erreichen. War die Sowjetunion etwa in der Lage, die Konfrontation mit allen Großmächten des Westens durchzustehen? Dies war eine gefährliche Illusion. Der Kalte Krieg erwies sich als äußerst nützlich für regierende Kreise der Vereinigten Staaten. Ohne sich darüber Rechenschaft abzulegen, gestattete ihnen die sowjetische Führung, großen politischen und wirtschaftlichen Nutzen aus der Konfrontation zu ziehen und ihre Herrschaft in den Ländern Westeuropas zu verstärken. Der bekannte italienische Journalist, Politiker und Russlandkenner Giulietto Chiesa schrieb: “Die Sowjetunion hat den Rüstungswettlauf im Kampf mit den Vereinigten Staaten um die militärische Vorherrschaft verloren. Den Rhythmus dieses Wettlaufs hatten die Vereinigten Staaten lange vor Erscheinen von Ronald Reagan vorgegeben Die Russen begingen einen tödlichen Fehler, als sie in diesen Wettlauf einstiegen. Sie haben viel zu spät erkannt, dass sie ihn verloren hatten. Zu einem bestimmten Zeitpunkt stürzte das System zusammen”. Tatsächlich hat die Konfrontation mit dem Westen mit steigender Intensität die Kräfte der Sowjetunion ausgesaugt.

Es war unerlässlich, einen Ausweg aus dieser gefährlichen Lage zu finden. Eben diese Aufgabe hat ab 1985 die neue sowjetische Führung Michail Gorbatschows auf sich genommen. In den Jahren der Perestroika wurden in der sowjetischen Außenpolitik die Grundsätze einer neuen außenpolitischen Denkweise und die neuen Prinzipien der Außenpolitik ausgearbeitet. Der mühsame Prozess der Umgestaltung der sowjetischen Außenpolitik habe ich in meinem Buch "Moskaus griff nach der Weltmacht. Die bitteren Früchte hegemonialer Politir" dargelegt, das mit dem Vorwort von Michail Gorbatschow und mit dem Prolog von Hans-Dietrich Genscher in Deutschland 2002 herausgegeben wurde1. Darin sind viele meiner analytischen Denkschriften veröffentlicht worden, die vom Institut für sozialistischen Länder der Akademie der Wissenschaften Breshnew, Gromyko, Andropow, Gorbatschow, Schewardnadse und anderen sowjetischen Entscheidungsträgern unterbreitet worden sind. In diesen

совсем прекратить конфронтацию Восток-Запад, начать процесс реального разоружения и устранить угрозу атомной войны.

В советской внешней политике совершенно не учитывалась «закономерность защитной реакции», действующая в системе международных отношений. Если какая-нибудь великая держава стремится под тем или иным предлогом создать и расширить сферу своего господства, слабые страны добровольно или под давлением подчиняются этой державе, её мощь возрастает, она начинает подчинять себе другие более сильные станы, чтобы в конце концов создать мировой порядок под своей гегемонией. Расширение её господства превращается в угрозу интересам других стран, особенно великих держав. Теперь в действие вступает «закономерность защитной реакции». Государства объединяются против этой державы в «антикоалицию», которая со временем становится настолько сильной, что гегемонистская держава оказывается не в состоянии выдержать противоборство в военном и экономическом отношении. Каждый гегемонизм и экспансионизм, под какой бы идеологической маской он не выступал, несет в себе зародыш собственной гибели. Об этом свидетельствует весь исторический опыт.

Советские руководители грубо нарушали основополагающие принципы внешней политики, сформулированные еще Клаузевицем: внешнеполитические цели должны для их достижения строго соответствовать имеющимся материальным ресурсам. Разве Советский Союз был в состоянии выдержать конфронтацию со всеми великими державами Запада? Это было несбыточной иллюзией. Холодная война оказалась очень выгодной для прав

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